Im letzten Sommer habe ich viele Glasuren getestet, um keine Risse mehr in meiner Glasur zu bekommen. Kurz danach habe ich endlich die Glasur gefunden, die keine Risse mehr bekommt. Ich habe mit dieser Glasur einen großen Teller glasiert. Nach dem Glattbrand habe ich den Teller nach Hause mitgenommen und ihn auf die Fensterbank gestellt. Aber beim Einschlafen klang es, als ob der Teller leise Risse bekommen und langsam zerspringen würde. In Wahrheit war das der Klang der Glasur auf dem Teller. Später habe ich bemerkt, dass wegen der Ausdehnung die Glasur sehr langsam Risse bekam. Übrigens höre ich seit sechs Monaten den Klang von dieser Glasur. Deswegen habe ich vorher gedacht, dass diese Glasur ein vollständiger Misserfolg war. Aber immer wenn ich den Klang der Glasur hörte, war es so als ob die Glasur mit mir spräche. Danach habe ich die Glasur aus der Nähe beobachtet und etwas bemerkt, dass diese Risse auf der Glasur wie alternde Menschen aussehen. Je älter wir werden, desto mehr Falten haben wir.

Dieses Mal habe ich nicht nur meine Körperteile sondern auch die Körperteile meiner Eltern gemacht. Für diese Arbeit habe ich zuerst sehr großes Papier genommen und meine Eltern und mich darauf gelegt. Dann habe ich mit dem Kugelschreiber die Körperformen nachgezeichnet lassen. Danach habe ich die Körperteile ausgeschnitten. Zum Schluss habe ich sie auf die Tonplatten wieder gezeichnet. Die Farben stammen aus Blumen und Gras, weil unser Körper ähnlich wie verwelkende Blumen und verdorrendes Gras ist. Wie oben erwähnt, diese Glasur bekommt sehr langsam Risse. Wenn man diese Arbeit in einen Raum legt, kann man im Laufe der Zeit nicht nur den Klang der Glasur hören, sondern auch die Risse sehen. Ich wollte versuchen, mit dieser Glasur die alternden Menschen metaphorisch darzustellen.

Wenn ich den Klang dieser Glasur höre und Risse sehe, frage ich mich selbst, wie viel Zeit habe ich in der Welt zu leben. Meine Familie und alte Freunde sind weit weg von mir. Deswegen frage ich mich auch selbst, wie lang kann ich sie lieben.